Ausdrucksstark, dynamisch, aufsehenerregend: Seit über einem Jahrzehnt ist das Aris Quartett auf den internationalen Bühnen zuhause. Mit seiner unverwechselbaren Klangsprache zählt es längst zur Top-Riege der Kammermusik. 2009 in Frankfurt am Main gegründet, spielt das Aris Quartett bis heute in unveränderter Besetzung. Mit zahlreichen 1. Preisen bei renommierten Wettbewerben gelang schnell der internationale Durchbruch.

Fanny Hensel - Streichquartett Es-Dur
György Ligeti - Streichquartett Nr. 1 ´Metarmophoses nocturnes´
Felix Mendelssohn - Streichoktett Es-Dur op. 20

Anna Katharina Wildermuth, Violine
Noémi Zipperling, Violine
Caspar Vinzens, Viola
Lukas Sieber, Violoncello

mit Studierenden der Hochschule für Musik Würzburg

Mendelssohn und Ligeti - wie passen die zusammen? Das mag sich mancher beim ersten Blick auf das Programm fragen. Doch schon auf den zweiten Blick sind die Gemeinsamkeiten unübersehbar: beide Werke stammen aus den eher frühen Schaffensphasen der Komponisten, beide gelten längst als unbestrittene Meisterwerke. Und beide durften eine Weile öffentlich nicht erklingen: Mendelssohn gesamtes Schaffen wurde im Nazi-Deutschland auf den Index gesetzt und galt auch anschließend noch eine Weile als zu sentimental. Gemeinsam mit vier Studierenden der Hochschule für Musik Würzburg erarbeitet das Aris Quartett in einem Meisterkurs Mendelssohns berühmtes Streichoktett.

Ligetis noch recht moderates Frühwerk galt wiederum im kommunistischen Ungarn als zu avantgarde und elitär, es wurde von seinem Schöpfer lieber in der Schublade versteckt und später als eines seiner wenigen Werke mit auf die Flucht in den Westen genommen. Welch Glück, dass diese ansonsten so gegensätzliche Musik vollkommen selbstverständlich in einem Konzert gehört werden darf! Und welch Glück, dass als drittes Werk des Abends das Streichquartett von Mendelssohns hochbegabter Schwester Fanny Hensel erklingt, das viel zu lange vom Konzertbetrieb übersehen wurde. Ein Umstand, den das international renommierte Aris Quartett zum Anlass nimmt, mit seiner mitreißenden Spielweise umso mehr Werbung für dieses verkannte Werk zu machen.


Die Meisterkonzerte der Musikalischen Akademie Würzburg bieten ein abwechslungsreiches Programm mit namhaften Künstlern, deren Kammermusikabende zu einer festen Größe im Musikleben der Stadt zählen. Die Erlöse der Konzerte kommen der HfM Würzburg vornehmlich in Form der Förderung von Projekten, Veranstaltungsreihen und Workshops zugute. Nicht zuletzt gewährt die Musikalische Akademie auch Studienbeihilfen für bedürftige Studierende.